Ausstattung | Kleidung 2, Gugel
Gugel

Wir gehen davon aus, dass die so genannte Gugel, eine äußerst praktische Kapuzenhaube, im 13. Jahrhundert zur zweckmäßigen Wetterbekleidung aller sozialer Schichten gehörte, ohne dass ihr – wie ab ca. 1300 – eine explizite Rolle als modisches Accessoire zukam. So weist die Gugel zur Mitte des 13. Jahrhunderts noch keinen langen Zipfel auf und sie wird auch noch nicht an der Gesichtsöffnung aufgekrempelt und auf den Kopf gestülpt, wie dies z.B. in der Manessischen Liederhandschrift (um ca. 1320) zu sehen ist. Man nimmt an, dass die Gugel um 1250 vorwiegend von Männern getragen wurde, da außer einigen Abbildungen in der sog. Maciejowski-Bibel (Ile de France um 1250) keinerlei Belege aus dem Bereich der Frauenkleidung vorliegen.
 
Wir haben unsere Gugel nach einem Fund aus Herjolfsnes (Grönland) rekonstruiert. Sie besteht außen aus gewalktem, zwiebelschalengefärbtem Wollköper und ist innen mit leichtem krappgefärbtem Wollköper gefüttert. Aufgrund des relativ hochwertigen Materials und der Färbung ist diese Gugel wohl dem einigermaßen gut situierten Bürgertum oder der niederen Ministerialität zuzuordnen.
 
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