Ausstattung | Kleidung 2, Herrenunterhemd aus Leinen
Herrenunterhemd aus Leinen

Unter der Cotte wurde im 13. Jahrhundert im Allgemeinen ein weiteres Kleidungsstück getragen: das Leibhemd. Gefertigt aus Leinen sorgt es für ein angenehmes Klima am Körper, saugt Schweiß auf und schützt somit die Oberbekleidung vor Verschmutzung und Geruch. Leinen ist ein sehr haltbares und unempfindliches Material und kann daher ohne Probleme häufig und heiß gewaschen werden, so dass man annehmen kann, dass zumindest in einigermaßen gut situierten Kreisen solcherlei Hemden vorhanden waren und regelmäßig gewechselt wurden.
Unser Rekonstruktionsversuch basiert auf dem so genannten "Hemd des Heiligen Ludwig" (König von Frankreich 1214 – 1270), das im Kirchenschatz von Notre Dame, Paris, aufbewahrt wird, wobei wir uns beim Zuschnitt an den Rekonstruktionsvorschlag von I. M. Carlson gehalten haben. Das Hemd ist aus sehr feinem, gebleichtem Leinen komplett mit Leinengarn vernäht und aufgrund des qualitätsvollen Materials und der recht aufwändigen Machart – mit beträchtlichem Verschnitt – eher der wohlhabenden Bevölkerungsschicht zuzuordnen.
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