Ausstattung | Hausrat & Mobiliar 2, Gebrauchsmesser mit Griffplättchen
Gebrauchsmesser mit Griffplättchen

Rekonstruktionen hochmittelalterlicher Gebrauchsmesser nach Funden aus Anklam (13. Jahrhundert) mit geschmiedeter Klinge und durchgehender, vernieteter Angel. Die Griffe bestehen aus Eiben- bzw. Pflaumenholz und weisen als Zierelemente Buntmetallplättchen, Zwischenscheiben aus Rindsleder sowie Knochenscheiben auf. Beide Griffe besitzen einen tropfenförmigen Querschnitt. Die Klingenformen entsprechen den Originalfunden und verfügen über eine gerade Schneide mit konkav einfallendem Messerrücken bzw. eine konkav einfallende Schneide mit geradem Messerrücken.
Fragmente von Messern mit Griffplättchen aus dem 13. Jahrhundert wurden u.a. bei Grabungen in der Duisburger Innenstadt und auf der Isenburg in Hattingen gefunden. Es wird vermutet (vgl. Holtmann*), dass diese Messerform im Hochmittelalter in Westdeutschland entstand und erst im Zuge der Ostbesiedlung bzw. durch Handelsbeziehungen in nördliche bzw. nordöstliche Regionen gelangte, wo Messer mit Griffplättchen gehäuft und z. T. in gutem Erhaltungszustand im Fundgut vertreten sind.

* Holtmann, G.: "Untersuchung zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Messern - dargestellt am Beispiel von archäologischen Funden vornehmlich aus dem weiteren Küstenbereich von Nord- und Ostsee bis zur Mittelgebirgszone", Dissertationsschrift, Georg-August-Universität Göttingen (1993)


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